Von Rittern, Drachen und Talern

Am vergangenen Wochenende wurden die Uhren in der Spandauer Zitadelle auf Mittelalter zurückgestellt.

Mit über 60 Ständen fand dort das 20. Burgfest statt. Handwerker und Händler boten Ihre Waren in mittelalterlicher Gewandung feil. Ob Schmuck, Dekorationsartikel oder Bekleidung, für jeden Geschmack war etwas dabei. Sogar

Gewürze und Tees konnten die Besucher bei der einen oder anderen Kräuterhexen erstehen. Natürlich gehörte auch eine Wahrsagerin und Livemusik zum bunten Treiben.

Wer nach einem ausgedehnten Bummel über den Marktplatz hungrig oder durstig war, konnte sich mit Spanferkel vom Spieß, frisch gebackenem Brot oder süßem Met wieder stärken. Die Preise waren den Portionen angemessen. Die gültige Währung: Der europäische Taler. Es wurde aber auch das so genanntes „chinesisches Papiergeld“ – sprich Euroscheine – angenommen. Sprachlich passte man sich ganz der alten Zeit an. So wurde zum Beispiel aus Zuckerwatte – Zuckerwolle.

RitterDer Kampf um die „Goldene Rose“
Die Ritter „Albrecht von Schwanenberg“ und „Burghard von und zu Walde“ traten in den Schranken des Turniers gegeneinander an, um Ihre Kraft und Geschicklichkeit zu beweisen. Als Belohnung winkte dem Sieger die begehrte „Goldene Rose“. Disziplinen wie Lanzenreiten oder Ringestechen gehörten ebenso dazu wie die Saujagd. Allerdings war die Sau in diesem Fall nur ein gefüllter Jutesack. Trotz mehrfacher „Betrugsversuche“ des Ritters „Albrecht von Schwanenberg“, setzte sich „Burghard von und zu Walde“ bei allen

Wettkämpfen durch. Dieser hatte zwar am Abend kräftig vorgefeiert und saß daher ehr locker im Sattel – dominierte aber trotzdem oder gerade deshalb gegen seinen Gegner.
Wer selbst seine Geschicklichkeit beweisen wollte, konnte dies beim Bogenschießen tun. Die kleineren Besucher hatten, trotz der Möglichkeit zum Ponyreiten und der obligatorischen Hüpfburg den meisten Spaß bei einer Strohschlacht auf dem Marktplatz.

„Fangdorn“, der Drache

Fangdorn

Einer der Höhepunkte des Festes war „Fangdorn“, der Feuer speiende Drache. In diesem Schauspiel werden die Hüter der „Perle der Macht“ von einem gegnerischen Ritterklan

herausgefordert. Ein Kampf zwischen den beiden Rittergruppen ruft den Drachen „Fangdorn“ auf den Plan. Dieser unterstützt die Hüter der Perle mit Rauch und Feuer. Keine Geschichte ohne Happy End. Natürlich schließen beide Parteien am Ende wieder Frieden und der Drache „Fangdorn“ zieht sich in seine dunkle Höhle zurück. Viele Spezialeffekte und Kampfszenen ließen die Zeit wie im Flug vergehen.

Das Burgfest war eine gelungene Veranstaltung und wurde von der Arbeitsgemeinschaft Altstadt Spandau veranstaltet.

Weiterführende Informationen:
http://www.fangdorn.de
http://www.ag-altstadt-spandau.de

Bildmaterial
Holger Much