Der Presseball 2023 in Berlin … trotz dem Motto „Toleranz & Pressefreiheit“ ist nicht jeder Journalist willkommen

Akkreditierung 2018

[Berlin]

Heute findet der Presseball 2023, der laut Aussage des Veranstalters, seit 1872 existiert und diesmal unter dem Motto „Toleranz & Pressefreiheit“ stehen soll im Grand Hyatt Hotel Berlin statt. Darüber kann ich nur müde lächeln.

Der Presseball und ich sind seit 2018 scheinbar geschiedene Leute – zumindest seitens des Presseballs, der damals schon keine Kritik vertrug – dazu später mehr. Trotzdem habe ich immer wieder eine Akkreditierung versucht – nicht als Magazin, sondern als Fotograf für eine renommierte Fotoagentur. Nach 2018 habe ich immer nur Absagen bekommen, diesmal nicht mal eine Rückmeldung … ganz schlechter Stil. Ein Kollege von Getty Images hat (Stand: 13.01.23) auch keine Rückantwort bekommen. Soviel zum diesjährigen Thema „Toleranz & Pressefreiheit

Es geht noch schlimmer
Ich habe aber trotz allem eine offizielle Einladung bekommen und entdeckte auf der Gästeliste einen gravierenden Fehler

 “ Auszug aus Gästeliste / Presseball Berlin VIPS+BILD_PBB 2023.pdf“

Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime wurde dem der Juden verortet …

Auf meinen Hinweis am den Veranstalter, erhielt ich allerdings keine Rückantwort und es erfolgte auch keine Neuaussendung.

Für „Journalisten“ ist das ein echter MEGA-FAIL …

Die Vorgeschichte

Aufgrund eines Aufdrucks auf der Rückseite der Akkreditierung 2018 habe ich einen Facebook-Post gemacht. Es ging mir damals nicht darum, ein kostenloses Essen zu bekommen, sondern um die Tatsache der Drohung gegen Kolleginnen und Kollegen:

Hier der Post

Deutschland, Berlin, 13.01.2018

Einschränkungen und Drohungen gegen die akkreditierte Presse beim Presseball Berlin – Die Nacht der Legenden – Tradition seit 1872 mit Presseball Berlin

„Wichtiger Hinweis: Ausweisinhaber sind nicht berechtigt am Buffet teilzunehmen.

[…]

Missachtung der o.g. Regelungen haben einen sofortigen Ausschluss von der Veranstaltung zur Folge und können zur Anzeige führen.“

Arbeitszeit: ab 1700 bis open end

#gehtgarnicht #fail #keinarbeitsraum #keinpressebereich #brötchenwärenauchtollgewesenbesseralskeinessen #presseball #berlin #danachgabesleckerdöner

Nachtrag: Die Markierung wurde nachträglich hinzugefügt

Antwort des Presseballs:

Sie haben Recht! Kostenloser Zutritt zur Veranstaltung mit der Möglichkeit Fotos zu machen und damit Geld zu verdienen, freie Einteilung der Arbeitszeit, Freigetränke sowie anschließende Party sind ungenügend! Im kommenden Jahr gibt es mindestens noch belegte Brötchen gratis für Pressevertreter!

PS: Können Sie uns sagen, wo es einen Gratisbrötchenlieferanten für die 364 Tage Ballorganisation gibt? Auch wir im Büro haben gelegentlich Hunger.

Meine Antwort drauf:

Vielleicht haben Sie ja das nicht verstanden… es geht hier nicht um das Essen, sondern um die Art und Weise der Kommunikation 

Eine andere Meinung dazu

„Das ist ja absolut traurig für so eine großartige Veranstaltung, die erst durch die Arbeit und den Einsatz der Fotografen und Presseleute zum eigentlichen Event wird“

Ob die Gründer des Presseballs 1872 das alles so im Sinn hatten?