[Berlin]
Der Chinesische Garten – Teil der „Gärten der Welt“ im „Erholungspark Marzahn“ – wurde um ein weiteres Bauwerk erweitert: Einen Wandelgang. Eigentlich ist er jetzt schon unübersehbar, aber begehen kann man ihn noch nicht, da die offizielle Einweihung erst am 30. März stattfindet. Nach einer gut dreimonatigen Bauzeit wird der Korridor den Chinesischen Garten erweitern und damit komplettieren. Entsprechende Pläne gab es schon seit der Eröffnung im Jahre 2000.
Für den Bau des Wandelgangs sind extra Fachleute aus China angereist. Die Bauteile stammen ebenfalls von dort. Den letzten Schliff erhielt die Erweiterung des Chinesischen Gartens allerdings durch Arbeiter aus Deutschland.
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| Chinesischer Garten mit neuem Korridor – Foto: Holger Much (BN4A) |
Kein Chinesischer Garten ohne Korridor
Alle bedeutenden Chinesischen Gartenanlagen besitzen einen Korridor. Der berühmteste ist der „Lange Korridor“ im Pekinger Sommerpalast. Wandelgänge schützen die Besucher nicht nur vor Sonne oder Regen, sie dienen auch einer besonderen Form der Gartenwahrnehmung: der Betrachtung in der Bewegung und der Betrachtung in der Ruhe
- Bei der Betrachtung in der Ruhe (chinesisch jing guan) verharrt der Gast auf einer Bank, der Terrasse des Teehauses oder auf einem Platz am Weg und genießt das Panorama der Gartenanlage von einem festen Standpunkt aus. Diese Betrachtung soll zu einem inneren Zustand der Ruhe und Gelassenheit führen.
- Bei der Betrachtung in der Bewegung (chinesisch dong guan) wandelt der Besucher durch den Garten, so dass sich die Bilder vor seinen Augen laufend verändern. Eines der wichtigsten Bauwerke für diese Betrachtung in der Bewegung ist der Korridor mit seinen Säulen, zwischen denen gewissermaßen Bildausschnitte der Umgebung auftauchen, die aussehen, als seien sie von den Säulen „gerahmt“. Je nach Standpunkt des Betrachters ändern sich die Motive und sorgen dafür, dass der Gast ständig neue Sichten, Perspektiven und innere Erfahrungen erlebt.
Ein bisschen Baustatistik
Die Länge des Korridors beträgt ca. 60 Meter, davon überquert man auf 14 Meter den See. Das Tonziegeldach wird von 51 Stützsäulen aus Nadelholz (Höhe ca. 3,40 m) getragen. Der Korridor wurde im Stil eines klassischen chinesischen Gelehrtengartens gestaltet.
Die Gärten der Welt
Der Erholungspark Marzahn feiert in diesem Jahr sein 20 Jähriges Bestehen. Neben dem Chinesischen Garten können Besucher auch einen Japanischen Zengarten, einen Balinesischen-, Orientalischen,- sowie den Koreanischen Garten erkunden. Zum Jubiläum wird zusätzlich ein Englischer Irrgarten eröffnen. Ein Renaissance-Garten befindet sich derzeit im Bau.
Weiterführende Informationen
Gärten der Welt im Erholungspark Marzahn
Öffnungszeiten: täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit
Eingang: Eisenacher Straße, S7 Bhf. Marzahn, Bus 195, U5 Bhf. Hellersdorf, Bus 195
www.gaerten-der-welt.de
Quelle:
Grün Berlin Park und Garten GmbH
Foto: Holger Much www.berliner-bildjournalist.de