IFA 2011: Wenn das Smartphone zur Bedrohung für das Heimnetz wird

[Berlin]
Ob Spielekonsole, Mediacenter, Smartphone, Fernseher oder sogar der Kühlschrank fast jedes elektronische Gerät kann man heute im trauten Heim vernetzen und mit dem Internet verbinden. Aber Schadprogramme bedrohen diese schöne und komfortable Welt.

Sie glauben ihr Kühlschank kann keinen Virus bekommen? Theoretische könnte er das: Über das allgegenwärtige Smartphone. Da diese Geräte meist auch zum Abruf von E-Mails genutzt werden, können sich so Schadprogramme – auch Malware genannt – einschleichen. Selbst wenn das Smartphone sich selbst nicht infiziert, weil das Betriebssystem nicht auf den Virus anspricht, kann dieser durch Vernetzung in das Heimnetzwerk gelangen und dort Schaden anrichten.

Löschen der Festplatte war gestern
Nun kommt es den Cyberkriminellen nicht mehr darauf an, Festplatten der Nutzer zu löschen. Auch hier dreht sich inzwischen alles nur ums Geld. Durch die Malware können Festplatten verschlüsselt werden und nur gegen Zahlung einer bestimmten Summe erhält der Nutzer den Schlüssel oder das Programm, um seine Daten wieder lesbar zu machen – oder auch nicht. Moderne Erpressung.

Die Dialer sind zurück
Eine Renaissance erlebt derzeit auch der „Dialer“. Dieses kleine Schadprogramm war vor Jahren aktiv, als die Welt noch mit einem Einwahl-Modem oder ISDN online ging. Ein Dialer sorgte dafür, dass nicht die günstige Providerverbindung angewählt wurde, sondern eine viel teurere Sonderrufnummer. Solche „Dialer“ treten nun wieder bei Smartphone auf. Hier sorgen sie allerdings dafür, dass SMS über ein Auslandsportal versendet werden, anstatt über den üblichen Gateway.

Selbst Spielekonsolen wie die Sony Playstation 3, die Nintendo Wii aber auch Handheldsysteme wie der Nintendo DS oder der Amazon Kindle können von Schadprogrammen befallen werden. Diese schleichen sich über die sogenannte Homebrew-Software ein. Diese Softwarelösungen ermöglichen das Einspielen und Nutzen von zusätzlichen Features. Ist diese Homebrew-Software manipuliert, so haben Hacker leichtes Spiel um in das System zu gelangen. Im schlimmsten Fall können persönlich Daten ausgelesen, aber auch Einkäufe auf Kosten des durchaus ahnungslosen Nutzers getätigt werden. Wir allerdings auf diese – meist nicht Hersteller gebilligte – Software verzichtet, bietet natürlich auch keine Angriffsfläche für Schadprogramme.

Einzig die Microsoft X-Box 360 ist per Software nicht „knackbar“ – externe Software könnte nur mit einer Chip-Modifikation betrieben werden. Bei der Modifikation mit solchen „Modchips“ erlischt aber in der Regel die Gerätegarantie.

Keine Lösung in Sicht
Derzeit ist noch keine Software- oder Hardware-Lösung auf dem Markt, die das Eindringen eines Schadprogramms in das Heimnetzwerk verhindert. Also müssen die Smartphone entsprechend geschützt werden und „dafür gibt es sicher auch ein App“